Erster Jugendaktionsplan für das auswärtige Handeln der EU verabschiedet

Am 04. Oktober 2022 nahmen die Europäische Kommission und der Hohe Vertreter der EU für Außen- und Sicherheitspolitik einen ersten Jugendaktionsplan für das auswärtige Handeln der EU im Zeitraum 2022–2027 an, um junge Menschen verstärkt einzubeziehen. Der Jugendaktionsplan ist der erste politische Rahmen für eine strategische Partnerschaft mit jungen Menschen weltweit für eine resilientere, inklusivere und nachhaltigere Zukunft. Er soll dazu beitragen, internationale Verpflichtungen wie die Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung und das Pariser Klimaübereinkommen zu erfüllen, indem eine echte Teilhabe und Handlungsfähigkeit junger Menschen im Rahmen des auswärtigen Handelns der EU gefördert wird.

Der Jugendaktionsplan beruht auf drei Säulen, die sich u. a. auf die EU-Jugendstrategie mit ihren drei Handlungsfelder „Beteiligen, Begegnen, Befähigen" beziehen und im Sinne derer die Partnerschaft der EU mit jungen Menschen in Partnerländern gestaltet werden soll:

  • Partnerschaft für die Beteiligung: Stärkung der Mitsprache junger Menschen bei Politikgestaltung und Entscheidungsfindung
  • Partnerschaft für die Befähigung: Bekämpfung von Ungleichheiten und Ausstattung der jungen Menschen mit den erforderlichen Kompetenzen und Hilfsmitteln für ihre Entfaltung
  • Partnerschaft für die Begegnung: Schaffung und Förderung von Möglichkeiten für junge Menschen zur Netzwerkbildung und zum weltweiten Austausch

Mit dem Jugendaktionsplan werden bereits bestehende Programme verstärkt und neue wichtige Initiativen für junge Menschen in aller Welt ins Leben gerufen, wie zum Beispiel:

  • Die Initiative Jugend und Frauen in der Demokratie, um die Mitsprache und Führungsrolle junger Menschen, Jugendaktivist*innen und ‑organisationen weltweit zu fördern.
  • Einen Youth Empowerment Fund, um Initiativen junger Menschen in Partnerländern finanziell zu fördern, wobei der Schwerpunkt auf der lokalen Umsetzung der Ziele für nachhaltige Entwicklung liegt.
  • Eine Jugendakademie Afrika-Europa, über die finanzielle Mittel für formale und nicht-formale Lernmöglichkeiten und Austauschprogramme bereitgestellt werden.

Der Jugendaktionsplan stärkt bis 2027 die internationale Dimension der EU-Jugendstrategie und baut auf der EU-Kinderrechtsstrategie auf. Er stützt sich darüber hinaus auf den EU-Aktionsplan für Menschenrechte und Demokratie, in dem die Notwendigkeit einer gleichberechtigten, umfassenden und echten Teilhabe junger Menschen am öffentlichen und politischen Leben hervorgehoben wird, sowie auf die Europäische Säule sozialer Rechte. Schließlich trägt der Jugendaktionsplan durch einen Schwerpunkt auf die Stärkung der Rolle von Mädchen und jungen Frauen auch dazu bei, den EU-Aktionsplan für die Gleichstellung (GAP) III umzusetzen. 

Der Jugendaktionsplan ist das Ergebnis diverser Konsultationen mit über 220 Interessensgruppen, insbesondere Kinderrechts- und Jugendorganisationen. Er entspricht der sich auch in den Ergebnissen der Konferenz zur Zukunft Europas widerspiegelnden Forderung junger Menschen, systematischer in die Politikgestaltung und Beschlussfassung der EU eingebunden zu werden.