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                                        ISLAMISCHE AKTEURE IN DER KINDER- UND JUGENDHILFE











               In dem Projekt, das gemeinsam von den Universitäten Münster und Hildesheim
            durchgeführt  und von  der Stiftung Mercator gefördert wurde, standen  sowohl  die
            Organisation  und  die  Vielfältigkeit  von  Angeboten  islamischer Akteure  im Fokus  als
            auch  die  Frage, inwieweit  diese  eine  Anerkennung  als freie Träger der Kinder-  und
            Jugendhilfe anstreben und wie sich die tatsächlichen Rahmenbedingungen für solche
            Prozesse ausgestalten. Für die Identifikation entsprechender Gelingensbedingungen
            und  Barrieren  wurden  in  zwei  nordrhein-westfälischen  Großstädten  Expert*innen-
            Interviews mit Vertreter*innen öffentlicher und freier etablierter Träger sowie mit isla-
            mischen Akteuren, die Angebote für Kinder und Jugendliche vorhalten, geführt.
               Um die Relevanz von Angeboten islamischer Akteure erfassen und die Perspekti-
            ven der jungen Menschen selbst mit aufnehmen zu können, wurden zudem deutsch-
            landweit 437 junge Muslim*innen zu Nutzung und Bedarfen hinsichtlich Kinder- und
            Jugendarbeitsangeboten  von  islamischen  Akteuren  befragt.  Die  Ergebnisse  dieser
            Befragung wurden wiederum zusammen mit jungen muslimischen Menschen ausge-
            wertet und interpretiert.





              LIGH    MUSLIMISCH ODER ISLAMISCH – WELCHER BEGRIFF WANN?

                      In dem teilweise von Unsicherheiten geprägten Diskurs um die Begrifflich-
                      keiten islamisch und muslimisch fließen verschiedene Aspekte aus theo-
                      logischen,  religionswissenschaftlichen  sowie insbesondere auch  alltags-
                      praktischen Perspektiven mit ein. In Anlehnung an den wissenschaftlichen
                      Diskurs sowie der partizipativen Grundlage des Projektes und damit dem
                      Wunsch der Projektteilnehmenden aus der Praxis entsprechend werden
                      die beiden Begriffe innerhalb des Projekts und in dieser Handreichung so
                      verwendet, dass sich der Begriff muslimisch auf Einzelpersonen und Ein-
                      zelakteure bezieht, während der Begriff islamisch mit Blick auf institutio-
                      nelle und organisationale Ebenen verwendet wird.
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