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In der Online-Befragung zu Angeboten der Kinder- und Jugendarbeit im Projekt MuT-
Jugend wurde eine große Anzahl junger Menschen erreicht, die sich als Muslim*innen
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verstehen (80,1 Prozent) . Befragt nach ihrer Nutzung bestehender Angebote zeigte
sich, dass für die erreichten jungen Menschen muslimische oder alevitische (Jugend-)-
Gruppen eine große Bedeutung haben und im Vergleich mit anderen Angeboten deut-
lich öfter besucht werden (siehe Abbildung auf S. 9).
Es lässt sich zudem aus Ergebnissen bestehender Untersuchungen ableiten, dass
junge Muslim*innen durch einige Angebotsbereiche der Kinder- und Jugendhilfe ten-
denziell selten erreicht werden, z. B. durch die Jugendverbandsarbeit (vgl. Gille 2015,
S. 49). Dies scheint auch daran zu liegen, dass nur wenige Angebote anerkannter
Träger der Kinder- und Jugendhilfe für die verschiedenen Anliegen von Kindern und
Jugendlichen, die sich dem muslimischen Glauben zugehörig fühlen, sensibel sind und/
oder explizit Räume für religiös-verbundene Themen bieten.
1 Die anderen befragten jungen Menschen gaben an, dem Alevitentum (16,7 Prozent), dem Christentum
(2,1 Prozent) oder keiner Religionsgemeinschaft (1,1 Prozent) anzugehören.