Erfahrungsberichte vom CIP-Programm der AGJ

Maria Boge-Diecker, Scranton-Pennsylvania, ( 2009)

Um diese große Chance der Auszeit und des Eintauchens in eine andere Kultur effektiv nutzen zu können, ist eine sehr eigenständige und zielorientierte Arbeitsweise erforderlich, die eigenes Engagement und Eigeninitiative als absolute Voraussetzung beinhaltet. Um diverse Höhen und Tiefen gut bewältigen zu können, ist eine stabile Persönlichkeit wichtig...
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Anja Hunsinger, Chicago-Illinois (2011)

Beruflich stand die Neugier, das Fundraising in den USA, dem Mutterland des “Spenden Sammelns”, kennenzulernen im Vordergrund. Sobald man sich in Deutschland haupt- oder ehrenamtlich mit Fundraising beschäftigt, fällt schnell auf, dass viele Fundraising-Ideen und -Techniken ihren Ursprung in den Vereinigten Staaten haben. Also sollte ein Blick über die Schulter von US-Fundraisern doch lohnenswert sein. Auch wenn ich nicht die Erwartung hatte in den USA Techniken zu lernen, die ich eins zu eins in Deutschland umsetzen konnte, so erhoffte ich mir doch einige Anregungen und nicht zuletzt auch einen Motivationsschub für meine berufliche Tätigkeit in der Heimat...
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Astrid Kleber, Morgantown-West-Virginia (2010)

Trotz der sehr strukturierten und durchgeplanten Arbeitszeit war ein kollegialer Austausch, der auf Respekt und gegenseitiger Wertschätzung aufbaute, oft möglich. Die Aufgeschlossenheit neuen Ansätzen oder Arbeitsmethoden gegenüber war sehr groß. Ein „Das haben wir schon immer so gemacht!“ habe ich nie gehört. Die Aufgabengebiete der einzelnen Teams sind klar umrissen. Wenn zusätzliche Aufgaben vergeben werden, wird ganz selbstverständlich danach gefragt, wie diese zeitlich zu bewältigen sind und wie sie vergütet werden. Da haben Sozialarbeiter ein anders Selbstverständnis als in Deutschland, wo die leistungsgerechte Bezahlung dieser Profession eher in einem Abwärtstrend ist.

Ebenso positiv erlebte ich die bereits erwähnte große Bereitschaft von Unternehmen, auch benachteiligten Jugendlichen eine Chance auf einen Job zu geben. Auch hier empfinde ich die Entwicklung in Berlin als zu langsam, wo immer wieder die Diskussion aufflammt, Fachkräftenachwuchs aus dem Ausland anzuwerben, anstatt die Ressourcen der Jugendlichen vor Ort zu fördern...
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Sophia Spors, Kalamazoo-Michigan (2010)

Auch finde ich den Ansatz spannend, innerhalb der Schule den Focus darauf zu legen, die Bedürfnisse von Kindern aus schwierigen Verhältnissen vor Ort zu befriedigen, um so sicherstellen zu können, dass sie die Schullaufbahn beenden. Auch würde ich gerne dem Beispiel folgen und das soziale Miteinander an der Schule - durch mehr Partizipation und Transparenz- noch besser zu gestalten. Zur Unterstützung der einzelnen Schüler würde ich gerne die Verhaltensbeobachtung intensivieren, um so individuelle Unterstützungspläne für die einzelnen Schüler ausarbeiten zu können...
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Susanne Kross, Columbus-Ohio (2011)

Einmal konnte ich auch bei einer möglichen Eröffnung eines neuen Falles im Jugendamt anwesend sein. Die Klienten, eine junge Frau und ihre Mutter, drei Mitarbeiter des Jugendamtes sowie eine Mitarbeiterin des Family-to-Family Programmes und ich nahmen an der Fallbesprechung teil. Es ging dabei um die junge Frau, die ihre beiden Söhne überwiegend sich selbst überlassen hat, da sie sich mit der Erziehung überfordert fühlte und des Öfteren Drogen konsumierte. Die Mutter bzw. Großmutter nahm sich daher der beiden Kinder an und lamentierte, dass ihre Tochter zu verantwortungslos sei und auch unregelmäßig die Schule besuche. 
Es entfachte sich ein kurzes Streitgespräch, in das der Moderator helfend eingriff. Der Moderator dokumentierte verschiedene Standpunkte und versuchte mit allen Beteiligten einen Konsens zu finden...
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