Transferdialog und Transferkonferenz zum Rechtsanspruch Leaving Care (2021/2022)

Programm Präsenzkonferenz 2022

Programm digitaler Dialog 2021

Leaving Care – der Übergang junger Menschen, die in Wohngruppen/Heimen oder Pflegefamilien aufwachsen, ins Erwachsenenleben – ist mit besonderen persönlichen und strukturellen Herausforderungen verbunden. Der Weg aus der stationären Hilfe ist somit häufig erschwert und von Brüchen gekennzeichnet. Die Reform des SGB VIII bzw. das Kinder- und Jugendstärkungsgesetz (2021) hat anerkannt, dass eine bessere, verbindliche Gestaltung dieses Übergangs auf kommunaler Ebene realisiert werden muss.

Diese Entwicklungen aufgreifend hat die AGJ in Kooperation mit SOS Kinderdorf Deutschland, der IGfH, der Universität Hildesheim und dem Care Leaver e.V. und pandemiebedingten Widrigkeiten zum Trotz den digitale Transferdialog „Rechtsanspruch Leaving Care vor Ort verwirklichen“ am 26.11.2021 und die Transferkonferenz "Rechtsanspruch Leaving Care vor Ort verbindlich inklusiv gestalten" am 30./31.05.2022 in Berlin veranstaltet. Beide Veranstaltungen haben die Bedeutung und Aktualität des Themas zu deutlich gemacht. Von den jeweils gut 130 Teilnehmenden ging das klare Zeichen aus, wie wichtig es ist, die Rechte der jungen Menschen im Prozess des Leaving Care zu stärken. Wahrnehmbar war, mit wieviel Willen und guten Ideen an der Umsetzung der bestehenden, verbesserten Rechtsnormen in die Praxis gearbeitet wird und dass konstruktiv auf Erfahrungen aufgebaut werden kann.

Die Dokumentation der Transferkonferenz sowie bereitgestellte Präsentationen finden Sie hier:

 

Die Dokumentation des Transferdialogs sowie die vorgestellten Präsentationen finden Sie hier:

 

AGJ-Papiere:

Unmittelbar auf die AGJ-Transferkonferenz „Rechtsanspruch Leaving Care vor Ort verbindlich inklusiv gestalten“ vom 30./31.05.2022 bezugnehmend hat die AGJ in ihrem Positionspapier „Verantwortung tragen und Herausforderungen angehen! Leaving Care vor Ort verbindlich gestalten“ am 01.07.2022 betont, dass Kinder- und Jugendhilfe, Politik und rechtskreisübergreifenden Ressorts gemeinsam in der Verantwortung stehen, damit Care Leaver*innen von den rechtlichen Normierungen des KJSG profitieren und gleiche, diskriminierungsfreie Teilhabechancen erhalten.

 

Mit einer am gleichen Tag verabschiedeten Stellungnahme zum Referentenentwurf eines Gesetzes zur Abschaffung der Kostenheranziehung von jungen Menschen in der Kinder- und Jugendhilfe brachte sich die AGJ zudem in den bei der Transferkonferenz bereits heiß erwarteten Gesetzgebungsprozess ein. Wie dort hervorgearbeitet, heißt die AGJ als Motivation und Stütze zur erfolgreichen Umsetzung des Übergangs für Care Leaver*innen das Vorhaben der Bundesregierung gut, die Kostenheranziehung von jungen Menschen abzuschaffen. Die AGJ mahnt aber an, dass junge Menschen in einer geförderten Ausbildung bislang übersehen werden und diese weder an den Verbesserungen durch das Kinder- und Jugendstärkungsgesetzes noch der vorgelegten Änderungsvorschläge profitieren.

 

Materialien: