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Pressemitteilung: 30.000 Besucher*innen beim größten Kinder- und Jugendhilfegipfel Europas in Leipzig

 

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Wie laut, vielfältig, kraftvoll und lebendig die Kinder- und Jugendhilfe gemeinsam mit jungen Menschen für gutes Aufwachsen, für Chancengerechtigkeit und gleichberechtigte Teilhabe wirkt, zeigte sich diese Woche auf dem größten Kinder- und Jugendhilfegipfel in Europa: Der 18. Deutsche Kinder- und Jugendhilfetag (DJHT) ist am Donnerstagabend in Leipzig zu Ende gegangen. Unter dem Motto „Weil es ums Ganze geht: Demokratie und Teilhabe verwirklichen!“ standen drei Tage lang Demokratieförderung sowie die Zukunft und die Chancen der „Generation U27“ im Fokus des Branchen-Gipfels. Die 30.000 Besucher*innen zeigten sich begeistert, dass der DJHT nach acht Jahren wieder in Präsenz stattfinden konnte. Fachkräfte, Politik und Wissenschaft nutzten gemeinsam mit jungen Menschen die Arena, um sich fortzubilden und Lösungen für die aktuellen gesellschaftlichen Herausforderungen zu entwickeln. 

Für über 30.000 Besucher*innen setzten die etwa 300 Fachveranstaltungen innovative Impulse. An den europäischen Besuchsprogrammen von JUGEND für Europa und dem Bayerischen Jugendring nahmen 100 Menschen aus 25 Ländern von Armenien bis Zypern teil. Auf einer Messefläche von 20.000 Quadratmetern führten die vielen Gespräche an den nahezu 300 Messestände zu frischem Ansporn. „Von diesem Gipfel ist ein starkes Signal für die Kinder- und Jugendhilfe und die jungen Menschen ausgegangen: Nämlich, dass wir trotz aller Krisen mit großer Zuversicht in die Zukunft schauen. Wir haben gezeigt, wie stark wir sind und welchen Beitrag wir zur gesellschaftlichen Stabilität und Demokratiebildung leisten.“, sagte Prof. Dr. Karin Böllert von der Universität Münster. Sie ist Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft für Kinder- und Jugendhilfe – AGJ, die den DJHT veranstaltet. Böllert sprach von einem „Festival der Kinder- und Jugendhilfe“, das zentrale politische Akzente gesetzt hat.

Ein wegweisendes Thema des 18. DJHT war die Generationengerechtigkeit: Junge Menschen fühlen sich von der Politik oft nicht berücksichtigt. Daraus ergibt sich ein Handlungsauftrag an die Politik – die AGJ fordert deswegen einen Jugendgipfel im Kanzleramt zum Start der Legislatur. Ein kinder- und jugendpolitischer Beirat im Kanzleramt und ein*e Jugendbeauftragte*r der Bundesregierung, so auch von jungen Menschen aktiv eingefordert, sind notwendig, um die Perspektiven junger Menschen dauerhaft und auf höchster politischer Ebene zu verankern. 

Im Fokus des 18. DJHT standen dabei auch generationengerechte Investitionen für eine zukunftsfähige Kinder- und Jugendhilfe. Die Kinder- und Jugendhilfe ist aktuell von massiven Sparmaßnahmen betroffen, die ihr Angebot dezimieren, Fachkräfte an ihre Grenzen bringen und die Adressat*innen im Regen stehen lassen. Die Vorsitzende der AGJ betonte deswegen zum Gipfel: „Die Kinder- und Jugendhilfe ist kein Nice-to-have, sondern Voraussetzung für Chancengleichheit und sozialen Zusammenhalt. Wer heute nicht investiert, handelt auf Kosten der nächsten Generation, deshalb fordern wir einen Nationalen Fonds für Kinder- und Jugendhilfe – mindestens 10 Milliarden Euro verteilt auf zehn Jahre. Das ist keine Subvention, sondern eine Investition in die Zukunft unseres Landes.“ Böllert machte außerdem darauf aufmerksam, dass gerade strukturschwache Regionen Ostdeutschlands gezielte Investitionen in soziale Infrastruktur brauchten – mit starker Jugend- und Jugendsozialarbeit, digitalen Angeboten und einer aktiven Förderung junger Ehrenamtlicher, um Teilhabe und Zukunftsperspektiven vor Ort zu sichern. 

Als Fazit zum Kinder- und Jugendhilfetag hielt Karin Böllert fest: „Drei fantastische Tage liegen hinter uns, die gezeigt haben, dass die Kinder- und Jugendhilfe Demokratie und Teilhabe voranbringen kann. Es war ein Fest der Demokratie! Gemeinsam mit jungen Menschen stehen wir ein für die Werte: Vielfalt, Menschenwürde, Freiheit und Chancengerechtigkeit.“