FORUM Jugendhilfe 2/2025 – Im Fokus: Diversität von Fachkräften

Angesichts des gesetzlichen Auftrags der Kinder- und Jugendhilfe nach dem SGB VIII stellt sich die Frage, wie sie ihren Auftrag angesichts gesellschaftlicher Veränderungen und offen gebliebener Bedarfe besser erfüllen kann. Um den unterschiedlichen Lebensrealitäten gerecht zu werden, kommt der Diversität der Fachkräfte dabei eine besondere Bedeutung zu, da sie mit ihren spezifischen Hintergründen ähnliche Erfahrungen wie ihre Adressat*innen haben. Doch reicht es nicht, nur auf Diversität bei der Einstellung von Fachkräften zu achten. Vielmehr sollte die Organisation eine diversitätssensible und diskriminierungskritische Organisationsentwicklung und Pädagogik anstreben. Insgesamt bietet Diversität die Chance, die Kinder- und Jugendhilfe inklusiver und wirksamer zu gestalten.

Um die damit verbundenen Fragen eingehender zu beleuchten und einen Beitrag zu diesem wichtigen Diskurs zu liefern, haben wir die aktuelle Ausgabe des FORUM Jugendhilfe auf dieses Thema fokussiert. Die Frage, wie die gesellschaftliche Diversität einen stärkeren Widerhall in den Trägerstrukturen findet, beleuchtet Prof. Dr. Philipp Sandermann (Leuphana Universität Lüneburg), während Prof. Dr. Birgit Jagusch (TH Köln) die Bedeutung der Diversitätssensibilität für die Etablierung von Diversitätsbewusstsein beleuchtet und darlegt, inwieweit Fachkräfte in der Sozialen Arbeit in ihrem beruflichen Alltag rassistische Diskriminierung erfahren. Des Weiteren geben Özge Erdoğan (BDAJ), Sarah Hanke (djo) und Raoul Taschinski (JDAV) in einem Interview Einblicke in die Praxis der Jugendverbände zur Intersektionalität und Jürgen Rausch (Familien- und Sozialverein des LSVD⁺) setzt sich mit der Regenbogenkompetenz als Qualitätsmerkmal für die Kinder- und Jugendhilfe auseinander. Mit Semra Ertans Texten in der Lehre als Impuls zur diversitätsorientierten Fachkräftebildung befasst sich Zeynep Demir (Universität Bielefeld). Und – last, but not least – geht es in dem Beitrag von Dr. Seyran Bostancı (DeZIM-Institut) um das transformative Potenzial von BiPoC-Fachkräften in der Kita und was es dafür braucht.

Über den Schwerpunkt Diversität von Fachkräften hinaus enthält diese Ausgabe des FORUM Jugendhilfe zwei weitere Beiträge von Petra Maurer (Goethe-Universität Frankfurt), die Strategien im Umgang mit grenzüberschreitendem Verhalten schildert, und Prof. Dr. Nikolaus Meyer (Hochschule Fulda) und Dr. Elke Alsago (ver.di Bundesfachgruppe Erziehung, Bildung und Soziale Arbeit) stellen in ihrem Artikel zu Strukturmängeln und verletzendem Verhalten in der stationären Kinder- und Jugendhilfe Ergebnisse einer aktuellen Untersuchung vor.
 

AGJ (Hg.) /2025): FORUM Jugendhilfe 2/2025. Berlin. Das Einzelheft kostet 10 Euro zzgl. Versandkosten.

Zusätzlich zu dem Erwerb eines Einzelheftes des FORUM Jugendhilfe besteht die Möglichkeit ein Jahresabonnement abzuschließen. Hier erhalten Sie weitere Informationen zum Abschluss eines Jahresabonnements. Wir freuen uns über Ihr Interesse.